Alles steht Kopf – Tag der Feuerwehr in Hungen

(pad) Das Auto steht plötzlich auf dem Kopf. Der Fahrer ist unverletzt. Doch wie soll er sich aus dieser misslichen Lage befreien? Genau das konnte man beim Tag der Feuerwehr Hungen in einem Überschlagsimulator unter fachlicher Anleitung üben.

Der Audi ist auf einer speziellen Drehvorrichtung befestigt. Zunächst steigt man normal ein, nimmt hinter dem Lenkrad Platz und schnallt sich an. Dann beginnt auch schon die Drehung. Als der Wagen auf der Seite liegt, hat man das Gefühl, aus dem Sitz zu fallen. Doch der Gurt hält. Und die Endposition kopfüber ist im Vergleich zur Seitenlage fast angenehm.

Angst zu haben, dass einem das Blut in den Kopf schießt, braucht man nicht. Der Trainer rät, einfach Ruhe zu bewahren. Dies gilt auch nach einem realen Unfall. Es besteht genug Zeit, sich erst einmal zu sammeln und die nächsten Schritte zu überlegen. Zunächst sollte man selbst überprüfen, ob man verletzt ist. Wenn Beine, Arme oder Rücken stark schmerzen, braucht man Hilfe, um sich zu befreien. Feuerwehr und Rettungsdienste sind für solche Einsätze speziell geschult.

Ist man unverletzt, gilt es erst einmal, die Füße unter dem Armaturenbrett heraus zu ziehen und sie gegen die A-Säule oder sogar das Dach des Autos zu pressen. Denn so bekommt man wieder Bodenkontakt. Gleichzeitig sollte man sich in den Sitz drücken. So verhindert man, dass man beim Abschnallen auf den Kopf stürzt. Erst wenn das alles gelingt, sollte man den Gurt öffnen und danach versuchen, über die Seitentür auszusteigen.

Direkt neben dem Überschlagtrainer konnte man in einem auf einem Schlitten montierten Smart einen Auffahrunfall mit wenigen Stundenkilometern erleben. Selbst dabei gibt es schon einen Ruck, der deutlich macht, warum ein Sicherheitsgurt sinnvoll ist.

Die Feuerwehr Hungen, die dieses Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert, hatte ein umfangreiches Programm vorbereitet. Die Jugendfeuerwehr zeigte, wie ein Palettenbrand gelöscht wird. An einer Fotobox konnte man in die Einsatzkleidung schlüpfen und ein Erinnerungsbild machen. An einer anderen Station konnte man sich an Schere und Spreizer probieren. Die Gulaschkanone und das reichhaltige Kuchenbuffet rundeten das Angebot ab.

Im November geht das Festjahr mit einem Kommersabend weiter. Zudem ist geplant, in diesem Jahr den Grundstein für die Reaktivierung der Minifeuerwehr zu legen. Interessierte Kinder können sich ab sofort bei der Feuerwehr melden.

Fotos: Adolf Schmidt und Rebecca Seibert