Inheiden/Trais-Horloff (pad). „Ist was passiert?“ Die Frage eines Passanten liegt aufgrund des vielen Blaulichts nahe. Der Mann war allerdings beruhigt, als er hörte, dass es sich nur um eine Großübung der Hungener Jugendfeuerwehren handelte. Diese fand am Samstag auf dem Areal der Firma Coleman zwischen Inheiden und Trais-Horloff statt. Auch die Hungener Jugendfeuerwehr war mit von der Partie.
Angenommen wurde ein Einsatz, der sich erst bei einer Verkettung sehr vieler unglücklicher Umstände so ereignen würde. An einem Tag, an dem die automatische Löschanlage aufgrund von Wartung außer Betrieb ist, touchiert ein Gabelstaplerfahrer mehrere Gaskartuschen und erzeugt dabei noch einen Funken, was zu einer Explosion führt. Im Gebäude sind daraufhin mehrere Menschen verletzt, zudem hat sich das Feuer rasant ausgebreitet. Im Realfall ein Großeinsatz für die Feuerwehr – und so auch für die Jugendfeuerwehr. 100 Jugendliche und Betreuer waren im Einsatz.
Die Inheidener Jugendabteilung traf dabei als Erste am Ort des Geschehens ein. Sie kümmerte sich sofort um die Menschenrettung im Gebäude – diese hat auch in einem realen Einsatz Priorität. Bald rückten die Jugendfeuerwehren aus dem weiteren Stadtgebiet an. Schläuche wurden gelegt, eine Zisterne per Saugleitung angezapft und so genügend Löschwasser an die Strahlrohre gebracht, um zunächst eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern und schließlich den Brand zu löschen.
Beeindruckend war, mit welcher Ruhe der Einsatz ablief. Es wurde zwar zügig gearbeitet. Aber diese Szenen, die man aus schlechten Filmen kennt, in denen ständig irgendwer irgendwas brüllt oder kommentiert, gab es nicht. Es wirkte, als würde jeder wissen, was er tut, als seien alle hochkonzentriert dabei. Wenn das die Jugendlichen einmal später in ihrer aktiven Zeit als Feuerwehrleute genauso umsetzen werden, braucht man sich um den Brandschutz in Hungen keine Gedanken zu machen.
Stadtjugendfeuerwehrwartin Rebecca Seibert dankte dem Team engagierter Feuerwehrleute, das die Übung ausgearbeitet, sowie der Betreiberfirma, welche ihre Gebäude bereitgestellt hatte.