Schutzausrüstung

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Die immer vielfältiger werdenden Aufgaben der Feuerwehren erfordern schon lange mehr als eine „Universal-Einsatzkleidung“. An dieser Stelle möchten wir Ihnen die Ausrüstung vorstellen, die die Hungener Kräfte je nach Einsatzart und Einsatzbedingung tragen.

Zur persönlichen Schutzausrüstung zählt neben den hier vorgestellten Einsatzanzügen u. a. ein Feuerwehrhelm mit Nackenschutz, Handschuhe sowie die Feuerwehrstiefel.

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Sicherlich ist das Bild noch Vielen fest vor Augen: die freiwillige Feuerwehr trägt auffälliges Orange. Die alte Schutzkleidung, bestehend aus der orangenen Jacke und einer einfachen, blauen Latzhose, ist in Hungen seit einigen Jahren ausrangiert.

Beide Kleidungsstücke waren nur aus einfacher Baumwolle und boten dem Träger so nur geringen Schutz gegen mechanische und thermische Einflüsse. Die Warnwirkung war ebenso nicht ausreichend, sodass bei Einsätzen im Straßenverkehr zusätzlich eine Warnweste getragen werden musste.

Neben dieser Ausrüstung stand den Feuerwehrleuten übrigens lediglich eine Regenjacke mit herausnehmbarem Innenfutter zur Verfügung. Diese wiederum durfte im Brandeinsatz nicht getragen werden.

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Seit dem Jahr 2002 wurde für Einsätze im Rahmen der technischen Hilfeleistung ein neuer Einsatzanzug beschafft.

Die Einsatzkleidung bietet den Feuerwehrleuten einen guten Schutz gegen Kälte und mechanische Einwirkungen. Dieser Anzug stellt die „Grundausrüstung“ jeder Hungener Feuerwehreinsatzkraft dar.

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Seit 1998 wird im Brandeinsatz ausschließlich Flammschutzkleidung getragen. Nur diese kann die Einsatzkraft durch die Verwendung besonderer Materialien und durch besondere Beschaffenheit gegen die hohen Temperaturen im Brandeinsatz schützen.

Die Flammschutzkleidung besteht aus einer Einsatzhose und einer Einsatzjacke, Handschuhen sowie einer Flammschutzhaube.

Was einerseits Schutz bietet ist andererseits auch eine Gefahrenquelle. Die Flammschutzkleidung ist recht schwer und besitzt eine starke Isolierwirkung. So besteht bei Einsätzen, gerade im Sommer, auch die Gefahr eines Wärmestaus. Es ist daher besonders darauf zu achten, dass Flüssigkeitsverluste ausgeglichen werden.

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Vielerorts werden heute gefährliche Stoffe gelagert und häufig werden gefährliche Güter transportiert (chemische & biologische Stoffe und Güter).

Zum Schutz der Einsatzkräfte wird im Schadenfall ein Schutzanzug getragen. Hierbei können drei Formen unterschieden werden. Der CSA gehört zur Form 3 – er ist gas- und flüssigkeitsdicht. Unter ihm wird stets ein umluftunabhängiges Atemschutzgerät getragen. Ein CSA schützt den Träger vor Kontamination und Inkorporation, schränkt Bewegungs- und Sichtfeld dabei aber stark ein.

Die Einsatzzeit unter CSA beträgt (je nach Art der Tätigkeit) lediglich ca. 20 Minuten. Weitere 10 Minuten werden zur Säuberung (Dekontamination) benötigt.

Die Arbeit unter CSA zählt sicherlich zu den physisch wie psychisch belastendsten Tätigkeiten.

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Wenn’s besonders heiß wird, muss Wärmeschutzkleidung angelegt werden. Die Feuerwehr Hungen verfügt über Wärmeschutzkleidung Form 2.

Form 1 besteht lediglich aus einer Kopfschutzhaube und Handschuhen, Form 2 umfasst noch zusätzlich einen Schutz für den gesamten Oberkörper. Form 3 besteht hingegen aus Jacke mit Kopfschutz, Hose mit Schuhen sowie Handschuhen. Unter einer Wärmeschutzkleidung Form 3 wird ein umluftun-abhängiges Atemschutzgerät getragen.

Wärmeschutzkleidung ermöglicht das Annähern an Wärmequellen sowie als Form 3 auch das etwas längere Verweilen. Die Kleidung hält einer direkten Beflammung stand, heizt sich aber dann relativ schnell im Inneren auf. Wärmeschutzkleidung macht also nicht gegen hohe thermische Einwirkungen immun!

Unter dem Anzug wird Flammschutzkleidung getragen.

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In besonderen Fällen müssen durch die Feuerwehr auch Wespennester beseitigt werden. Um den Tieren nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, wird bei diesen Einsätzen eine Schutz-Haube mit Handschuhen getragen.