(pad) Brandmeldeanlagen dienen dazu, direkt beim Ausbruch ein Feuer zu entdecken. Sie sind darum in Schulen, Seniorenheimen, aber auch in Lager- und Industriegebäuden zu finden, in denen ein Brand große Schäden verursachen kann, wenn er nicht frühzeitig entdeckt wird. Auch die Hochwald Milchwerke an der Niddaer Straße in Hungen verfügen darum über solch eine Brandmeldeanlage. Diese schlug nun – allerdings übungsweise – Alarm.
Sobald ein Brandmelder Rauch erkennt, löst die Brandmeldeanlage aus. Ein lauter Signalton ertönt im Gebäude, der die Mitarbeiter und Besucher auffordert, sich sofort zum Sammelplatz zu begeben. Gleichzeitig wird die Zentrale Leitstelle der Feuerwehr in Gießen alarmiert.
Für die Freiwilligen Feuerwehren aus Hungen, Nonnenroth und Villingen ertönte um kurz nach 18 Uhr am Dienstagabend, 11. November, der Übungsalarm. Sofort eilten die Freiwilligen in die Feuerwehrhäuser, zogen sich um und rückten nach Hungen aus. Da es in einem großen Gebäude zig Brandmelder gibt, zeigt ein Display den Feuerwehrleuten, welcher genau ausgelöst hat. Karten zeigen ihnen dann den Weg zu diesem Rauchmelder.
Für das Übungsszenario hatten gleich eine Reihe von Brandmeldern im Trockenwerk ausgelöst. Der Brandschutzbeauftragte der Hochwald Milchwerke, Daniel Seipp, informierte die Feuerwehrleute zudem direkt beim Eintreffen darüber, dass bei Bauarbeiten ein „Feuer“ im Dachgeschoss des Trockenwerkes ausgebrochen war und elf Personen vermisst würden.
Sofort bereiteten sich mehrere Trupps vor, um nach den Vermissten zu suchen. Sie schulterten Atemschutzgeräte und zogen ein Schlauch bis ins fünfte Stockwerk hinauf, wo sie dann nach den Vermissten suchten. Erschwert wurde dies, da die Atemschutzmasken mit Sichtschutzscheiben verhüllt wurden, sodass die Feuerwehrleute nichts mehr sehen konnten. Auf solch dichten Brandrauch treffen sie in der Realität zum Glück nur selten.
Zeitgleich wurde die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Lich in Stellung gebracht. Auf einem Baugerüst an der Fassade waren mehrere Vermisste entdeckt worden. Sie mussten teils via Schleifkorbtrage über die Drehleiter gerettet werden. Um ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude zu verhindern, wurde zudem eine sogenannte Riegelstellung aufgebaut: Dabei bilden die Feuerwehrleute mit mehreren Strahlrohren quasi eine Wasserwand, die ein Ausbreiten der Flammen eindämmen soll.
Insgesamt acht Trupps probten bei der Übung, im Inneren des Gebäudes die Vermissten zu finden, die von den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Hungen gespielt wurden. Die Übung ausgearbeitet hatten Ben Gleske, Christian Paul und Christian Kaiser. Sie dankten der Hochwald Milchwerke, die das Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hatten. Die Übung im Dachgeschoss des Trockenwerks war möglich, da dort aufgrund von Umbauarbeiten zu diesem Zeitpunkt die Produktion ruhte.

